© NVA-Interessengemeinschaft Halle/Saale - Regionalgruppe „Hermann Vogt“
Die Revolution des „gemeinen Mannes“
(generisches Maskulinum)
oder „Die Enkel fechtens besser aus!
Artikelserie aus Anlass des 500. Jahrestages des Großen Deutschen Bauernkrieges
Der „Bauernkrieg“ in OST und WEST
Geschichte ist Ansichtssache?!
Wäre da nicht das „große“ Jubiläum des 500. Jahrestages der entscheidenden Schlacht des
Großen Deutschen Bauernkrieges am 15.05.2025 in Bad Frankenhausen, möglicherweise würde
dieses Ereignis in der aktuellen „Erinnerungskultur“ verblassen
Neubewertung
Eine wissenschaftliche Neubesinnung begann in den 1960er Jahren zunächst in der DDR und viel später in der BRD.
Für
das
marxistische
Geschichtsbild
der
DDR
besaß
der
Bauernkrieg
eine
außerordentliche
Bedeutung.
Geschichte
war
diesem
Bild
gemäß
die
gesetzmäßige
Abfolge
gesellschaftlicher
Formationen.
Unter
Berufung
auf
Friedrich
Engels
wurde
in
der
DDR
das
Konzept
einer
„frühbürgerlichen
Revolution“
1476
bis
1525
entwickelt.
Die
westdeutsche
Forschung
nahm
Anstoß,
unter
anderem
an
der
„bürgerlichen
Revolution“
ohne
Bürger,
setzte
sich
aber
erst
verspätet
mit
dem
Konzept
auseinander.
Einen
nachhaltigen
Aufschwung
erfuhr
die
Forschung
1975
durch
das
450-jährige
Jubiläum
des
deutschen
Bauernkrieges.
Immerhin,
in
der
BRD
offenbarten
Peter
Blickle
1975
in
seinem
Buch
Die
Revolution
von
1525
einern
moderneren
Blickwinkel
dadurch,
dass
der
Aufstand
mehr
als
ein
Bauernkrieg,
sondern
eine
Revolution
war.
Träger
war
demnach
nicht
allein
der
Bauer,
sondern
der
„gemeine
Mann“,
das
ist
die
gesamte
nicht-privilegierte
Bevölkerung
(Bauern,
Bürger
der
Landstädte
und
nicht-ratsfähige
Bürger
der Reichsstädte, Bergknappen).
Während
die
brgl.
Historiker
bis
heute
die
Augen
reiben,
was
das
eigentlich
war
mit
dem
Bauernkrieg,
hatte
die
DDR
den
Bauernkrieg
schon
längst
in
ihre
Greschichtslinie
aufgenommen,
der
Bauernkrieg
und
Thomas
Müntzer
fester
Bestandteil
des
politischen
Selbstverständnisses
geworden,
gewürdigt
auf
Hunderten
Thomas-Müntzer-Straßen
und
-Plätzen,
Briefmarken
sowie
dem
Porträt
des
Theologen
auf
dem
Fünf-Mark-Schein.
Die
Kaserne in Weißenfels erhielt den Namen „Thomas Müntzer“.
Bereits
Anfang
der
70er
Jahre
wurde
in
Bad
Frankenhausen,
dem
Ort
der
letzten
Großen
Schlacht
des
Bauernkrieges
mit
den
Bauarbeiten
zum
größten
Projekt
der
Würdigung
begonnen,
der
„Bauernkriegsgedenkstätte“
mit
dem
Monumentalgemälde
„Frühbürgerliche Revolution“.
PS.
Auch
anlässlich
des
500.
Jahrestages
sind
natürlich
wieder
eine
Reihe
von
Bücher
n
erschienen.
Es
sei
dem
Leser
überlassen,
sie
einer
eigenen
Bewertung
wie
auch
politischen
und
historischen
Einordnung
zuzuführen.
Christian
Pantle:
Der
Bauernkrieg.
Deutschlands
großer
Volksaufstand.
Propyläen,
Berlin
2024,
336
Seiten,
22
Euro
Lyndal
Roper:
Für
die
Freiheit.
Der
Bauernkrieg
1525.
S.
Fischer,
Frankfurt
am Main 2024, 676 Seiten, 36 Euro
Gerd
Schwerhoff:
Der
Bauernkrieg.
Geschichte
einer
wilden
Handlung.
C.
H.
Beck, München 2024, 720 Euro, 34 Euro
recherchíert von Major der NVA, Thomas Engelhardt