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NVA-Interessengemeinschaft Halle/Saale - Regionalgruppe „Hermann Vogt“
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Die Revolution des „gemeinen Mannes“ (generisches Maskulinum) oder „Die Enkel fechtens besser aus!
Artikelserie aus Anlass des 500. Jahrestages des Großen Deutschen Bauernkrieges
Zur Geschichte des Bauernkrieges Der Bundschuh Eine der Wurzeln des deutschen Bauernkrieges
Schon in den Jahren 1493 bis 1517 wurden die aufständischen Bauern in Südwestdeutschland Bundschuh-Bewegung genannt. Dabei handelte es sich um eine Anzahl von Aufständen gegen die Unterdrückung und Leibeigenschaft im süddeutschen Raum, im Elsass, Breisgau und am Oberrhein, welche alle niedergeschlagen wurden. Als Zeichen führten die Bauern den Bundschuh, einen damals bereits antiquierten Gelände-Schuh zum Schnüren. Als Metapher stand der Bundschuh zu Beginn des 16. Jahrhunderts symbolisch für Aufruhr und eine Welt, die Kopf stand. Die erste Bundschuhbewegung richtete sich gegen die Leibeigenschaft und Unterdrückung und beschränkte sich auf regional begrenzte Ereignisse.
Die Aufstände wurden u.a. von Joß Fritz angeführt, der an verschiedenen Orten der Auseinandersetzungen die Führung übernahm. 1513 erhob er im Breisgau mit seinen Aufständigen verschiedene Forderung: Kein Herr als Kaiser, Gott und Papst kein Gericht soll gelten als das am Wohnort geistliche Gerichte seien auf Geistliches beschränkt sowie die Zinsen die Höhe des verliehenen Kapitals erreichen, ist der Schuldner frei Fisch-, Vogelfang, Holz, Wald und Weide sollen frei sein jeder Geistliche soll nur eine Pfründe haben Verteilung des überflüssigen Kirchengutes an Arme; ein Teil in die Kriegskasse unbillige Steuern und Zölle gelten nicht ewiger Friede in der Christenheit; die Kriegslüsternen schickt man gegen die Heiden Mitglieder des Bundschuhs sollen gesichert und geschätzt sein, Gegner bestraft
Replik eines Bundschuhs
Eine inhaltliche Verwandtschaft zu den 12 Artikeln von Memmingen 1525 ist deutlich zu erkennen. Diese Verschwörung wurde am 6. Oktober 1513 in Lehen von den Freiburger Herren niedergeschlagen, die Stadt Freiburg im Breisgau jagte die Bundschuher noch jahrelang, eine der Folgen des versuchten Aufstands war, dass kein Lehener mit Waffen nach Freiburg durfte. Wie dieser, blieben auch weitere erfolglos, doch die Saat war gelegt … (Quelle)
Das Schuhwerk der Bauernschaft hat damit eine Tradition, die bis in das 15. Und 16. Jahrhundert zurückreicht und auch in der Neuzeit eine Renaissance erlebte. Die auf den Kopf gestellten Ortsschilder während der aktuellen Protestwelle der Landwirte und ein an den Ortsschildern befestigter Stiefel erinnert an die Bundschuh-Bewegung während der Zeit zwischen 1490 und 1525. (Quelle)
recherchíert von Major der NVA, Thomas Engelhardt