NVA - Interessengemeinschaft Halle/Saale
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© NVA-Interessengemeinschaft Halle/Saale - Regionalgruppe „Hermann Vogt“
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Russland - Klargestellt! Beiträge zur aktuelle Situation im wiederauflebenden Ost-West Konflikt
Genau lesen: Während deutsche Haushalte den aktuellen Tagespreis bezahlen, werden die billigen Lieferungen gewinnbringend weiterverkauft. Da die billigen Preise laut Lieferverträgen Bestand haben, schlagen aktuelle Preiserhöhungen - bis auf den Mehrverbrauch - auch weiterhin eigentlich gar nicht auf die deutschen Endverbraucher durch - eigentlich. Der russische Präsident Wladimir Putin hatte behauptet, Deutschland verkaufe russisches Gas an Polen und die Ukraine weiter, anstatt den überhitzten Markt zu entlasten. Das Bundeswirtschaftsministerium lehnte eine Stellungnahme dazu ab. Die Energiekonzerne Uniper und RWE waren für eine
Stellungnahme zunächst nicht erreichbar. Und jetzt wird es noch spannender - die Ukraine Das Land kann seinen Gasbedarf nicht aus eigenen Ressourcen stemmen - muss also zukaufen, ca. 30 %. Aber woher? Aus Russland? Das geht aus moralischen Gründen schon gar nicht. Also kauft man es in (West)-Europa, Und praktisch geht das so - die Jamal-Leitung wird offiziell angezapft und der mit Westeuropa vereinbarte (Quasi- Rückliefunges)- Umfang direkt abgezapft. D.h. der Umweg der Rücklieferung wird umgangen, geht ja auch praktisch nicht, denn Gas kann zur gleichen Zeit in einem Rohr nur in eine Richtung fliessen. Und das muss auch so weitergehen, denn die Ukraine kann sich nicht selbst versorgen, Überlegungen, über polnische Ostseehäfen Gas importieren zu können, liegen in weiter Ferne. Und ohne Geld läuft auch in Polen nichts. Zumindest könnte dort amerikanisches und Gas aus dem nahen Osten umgeschlagen werden. Fracking-Gas, Produktion in Deutschland verboten - nicht ohne Grund. Und aufwändige Transporte quer über die Weltmeere. Mit Blick auf die fertige Nord Stream 2 Verbindung können insbesondere die Grünen zeigen, wie sie mit geschlossenen Beinen Spagath machen wollen. Übrigens ist diese Pipeline deshalb so verhasst, weil für die Ukraine die Gefahr besteht, dass mit Auslaufen der aktuellen Verträge sie ab 2024 nur noch eine spärliche Jamal-Quelle anzapfen können und entsprechen weniger Transitgebühren kassieren können.
Nochmal Nord Stream 2
Vor wenigen Tagen verkündete der (aus Lettland stammende) EU-Handelskommisar Dombrovskis, man habe „Nord Stream 2 auf Eis gelegt. Begründung: Man werde Russland nicht die Möglichkeit geben, Gas als Waffe zu benutzen. Das ist bekannterweise die USA-Argumentation, die dann fragen lässt, wie europäisch ist eigentlich europäische Politik. Die Wahrheit - Russland hat immer eine stabile Gasversorgung sichergestellt. so erhielten 2021 deutschlan 10,5 %, die Türkei 63 % und Italien 20,3 % mehr Gas. Niemand war berechenbarer als Russland. Und Russland ist klug genug, zu wissen, dass allein eine „Gasdrohung“ das gesamte Gefüge zu Bruch bringen würde. Auf Dauer! Eine, wenn auch unberechtigte Angst (als Sorge ja nachvollziehbar) zur Realität werden zu lassen, hätte unabsehbare Konsequenzen für Russland. Und sie werden das vermeiden, denn es gelten kapitalistische Regeln. Daran ändert auch der Umstand nicht, dass es 2009 technisch bedingte Lieferprobleme gegeben hatte.
„Die Russen lassen uns frieren und wir blechen“ Teil 1 Teil 2 Teil 3 recherchiert von Thomas Engelhardt, Major der NVA