USA: Dort streiken am 1. Mai 1886 rund 400.000 Arbeiter in mehreren Städten und fordern die Einführung eines Acht-Stunden-Tags. In Chicago kommt es am 3. und 4. Mai im Rahmen der Streiks zu gewalttätigen Auseinandersetzungen. Im Verlauf des sogenannten Haymarket Riot sterben sowohl mehrere Demonstranten als auch Polizisten. Acht Streikorganisatoren werden angeklagt und hingerichtet.
1889 beschließen Gewerkschaften und Arbeiterparteien auf dem Zweiten Internationalen Arbeiterkongress in Paris, zum Gedenken an die Opfer von Chicago am 1. Mai zu einer internationalen Demonstration aufzurufen. Zentrale Forderungen sind auch hier der Acht-Stunden-Tag, außerdem höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen.Ab 1890 Demonstrationen und Streiks am 1. MaiEin Jahr später finden am 1. Mai auch in Deutschland Streiks, Demonstrationen und die sogenannten Maispaziergänge statt, um für die Arbeiterrechte zu kämpfen. Rund 100.000 Menschen beteiligen sich. Im Oktober 1890 beschließt die SPD, den 1. Mai zum Feiertag der Arbeiterbewegung zu machen. Fortan kommt es alljährlich am 1. Mai zu Streiks und Demonstrationen. Arbeitgeber reagieren darauf mit Aussperrungen und Entlassungen. Der 1. Mai entwickelt sich zum Symboltag des Klassenkampfes.Nach dem Ende des Kaiserreichs erklärt die Weimarer Nationalversammlung im April 1919 den 1. Mai zum gesetzlichen Feiertag. Da sich bürgerliche und konservative Gruppierungen gegen den neuen Feiertag aussprechen, behalten ihn nur wenige Länder bei - darunter Braunschweig und Lübeck.
Eine der letzten Gedenkmünzen der DDR gedenkt dem Ursprung des 1. Mai als Internationalen Kampftag der Werktätigen. Ein Fingerzeig der Weltgeschichte?