ohne Schnittmodell
mit Schnittmodell
er
sich
sehr
intensiv
erkundigte,
ob
denn
alles
wirklich
notwendig
für
die
Ausbildung
sei.
Dies
wurde
bestätigt.
Oberstleutnant
Böttcher
war
zufrieden
und
hatte
diesbezüglich
auch
keine
Beanstandungen,
im
Gegenteil.
Zum
Schluß
wollte
er
dann
noch
das
Schnittmodell
sehen.
Ich
erklärte
ihm,
daß
es
sich
im
Feldnachrichtenpolygon
befände.
Ohne
mein
Wissen
begab
er
sich
in
das
Feldnachrichtenpolygon
und
verlangte
von
dem
Soldaten
das
Schnittmodell,
der
jedoch
davon
keine
Ahnung
hatte.
Es
dauerte
gar
nicht
lange,
bis
Oberstleutnant
Böttcher
wieder
bei
mir
vorstellig
wurde
und
nun
von
mir
das
Schnittmodell
sehen
wollte.
Er
wäre
im
Feldnachrichtenpolygon
gewesen,
wo
keine
Schnittmodelle
existierten.
Ich
dachte
mir,
daß
es
keinen
Zweck
hätte,
lange
darum
herum
zu
reden
und
erklärte
ihm
den
wahren
Sachverhalt.
Fast
schien
es
mir,
als
wolle
er
vor
Schreck
vom
Stuhl
fallen,
sagte
aber
kein
Wort
und
verließ
mein
Dienstzimmer.
Diese
Manipulation
hatte
den
braven
Finanzfachmann
so
empört,
daß
er
sich
schnurstracks
beim
Divisionskommandeur,
Oberst
Handtke,
anmeldete
und
ihm
diese
„Ungeheuerlichkeit“
mitteilte.
Noch
am
selben
Tage
mußten
der
Kommandeur.
Oberstleutnant
Huth
und
ich
zum
Divisionskommandeur,
wobei
er
ausdrücklich
meine
Disziplinarkarte
angefordert
hatte.
Also
war
für
mich
klar,
er
wollte
mich
für
dieses
Vergehen
gegen
die
Finanzordnung
bestrafen.
Als
wir
sein
Dienstzimmer
betraten,
saß
Oberstleutnant
Böttcher
bereits
an
dem
großen
Konferenztisch,
an
dem
sich
Oberstleutnant
Huth
auch
setzen
durfte.
Für
mich
blieb
der
„Stehplatz“
an
der
Teppichkante
reserviert.
Nach
einer
sehr
knappen
Einleitung
des
Divisionskommandeurs
hatte
ich
den
Vorgang
zu
schildern
und
Oberst
Handtke
fragte
zum
Schluß,
wo
denn
dieses
„Schnittmodell“
abgeblieben
sei.
Ich
merkte,
daß
Oberst
Handtke
diese
Manipulation
irgendwie
belustigend
fand,
sich
jedoch
nichts
anmerken
ließ.
Er
war
ein
erfahrener
Truppenoffizier
und
hatte
selbst
alle
Dienststellungen
durchlaufen.
Ihm
waren
solche
Tricks
mit
Sicherheit
nicht
unbekannt.
Natürlich
mußte
er
diesen
Verstoß
gegen
die
Finanzordnung
als
Kommandeur
ernst
nehmen.
Ich
beantwortete
seine
Frage
wahrheitsgemäß:
„Der
Rasenmäher
befindet
sich
im
Feldnachrichtenpolygon,
Genosse
Oberst.“
Das
wurde
auch
von
Oberstleutnant
Huth
bestätigt.
Zu
seiner
Ehrenrettung
muß
ich
erwähnen,
daß
er
auch
dem
Divisionskommandeur
die
Notwendigkeit
eines
solchen
Gerätes
im
Polygon
bestätigte
und
zugab,
daß
er
von
dem
Kauf,
aber
nichts
von
dieser
Finanzmanipulation
gewusst
habe.
Während
meiner
Dienstzeit
als
Offizier
hatte
ich
schon
andere
Erfahrungen
machen
müssen,
wo
sich
Vorgesetzte
an
nichts
mehr
erinnern
konnten,
wenn
es
darum
ging,
die
eigene
Haut
zu
retten.
Nun
befahl
der
Kommandeur
dem
Finanzoffizier,
dafür
zu
sorgen,
daß
dieses
Gerät
entsprechend
seinem
Verwendungszweck
beim
StKRD
in
den
Bestand
aufzunehmen
und
zu
buchen
sei.
Ich
kam
mit
einer
ernsthaften
Ermahnung
davon,
künftig
solche
Manipulationen zu unterlassen. Damit war der Fall ohne Disziplinarstrafe erledigt worden und meine BB-Karte blieb ohne Eintrag.
Dieter Waldt
erlebt und notiert von Dieter Waldt
Das Schnittmodell!
Als
erster
Stellvertreter
(später
Stellvertreter
für
Ausbildung)
war
ich
für
die
Ausbildungsbasis
verantwortlich.
Das
NB-11
hatte
in
der
Franzigmark
ein
Feldnachrichtenpolygon,
welches
als
vorbildliche
Ausbildungsanlage
in
der
ganzen
NVA
galt.
Deshalb
mußte
dieses
Polygon
immer
im
besten
Zustand
sein,
sonst
brannte
bei
mir
die
Luft.
Probleme
gab
es
immer
mit
dem
Gras
und
dem
Unkraut,
kaum
ein
Soldat
konnte
mit
der
Sense
umgehen.
Sobald
einer
eine
Sense
in
die
Hand
nahm,
hatte
man
den
Eindruck,
er
wolle
Selbstmord
begehen.
So
beschloß
ich,
einen
Rasenmäher
zu
kaufen.
Da
ich
für
solche
Dinge
in
meinem
Ressort
kein
Konto
hatte,
bediente
ich
mich
eines
Tricks
und
buchte
den
Rasenmäher
auf
dem
Konto
für
Lehrmittel
als
„Schnittmodell“
ab.
Ich
fühlte
mich
sicher,
da
es
seit
Jahren
keine
Kontrollen
auf
dem
Finanzgebiet
gegeben
hatte
und
der
Beleg
ja
ein
Schnittmodell,
also
ein
Lehrmittel,
auswies.
Ich
hatte
diese
Sache
schon
vergessen,
als
nach
einem
reichlichen
Jahr
eine
Finanzkontrolle
auftauchte.
Der
Finanzrevisor,
Oberstleutnant
Böttcher,
war
als
„Pfennigfuchser“
in
der
Division
verschrien
und
nahm
es
mit
den
Finanzen
peinlich
genau.
Daß
er
sich
auch
für
die
Mittel,
die
für
das
Geld
gekauft
wurden
interessierte,
war
mir
noch
nie
zu
Ohren
gekommen.
So
machte
ich
mir
auch
nicht
die
geringsten
Sorgen,
als
diese
Kontrolle
angekündigt
wurde.
Es
gab
in
meinem
Ressort
einige
kleinere
Beanstandungen,
aber
das
war
schnell
korrigiert.
Nach
einigen
Tagen,
für
mich
war
schon
die
Finanzkontrolle
abgeschlossen,
kam
Oberstleutnant
Böttcher
mit
einer
Handvoll
Belege
zu
mir
und
wollte
den
Verbleib
gekaufter
Materialien
überprüfen.
Unter
anderem
waren
Tonbänder
für
die
Funkausbildung,
ein
Gehäuse
für
einen
Morsezeichengenerator,
den
wir
selbst
angefertigt
hatten
und
einige
andere
Materialien,
an
die
ich
mich
nicht
mehr
im
Detail
erinnere.
Auch
besagtes
„Schnittmodell“
stand
auf
seiner
Kontrollliste.
Ich
ging
mit
ihm
in
das
Lehrgebäude
und
führte
ihm
die
geforderten
Dinge
vor,
wobei
© NVA-Interessengemeinschaft Halle/Saale