© NVA-Interessengemeinschaft Halle/Saale
Waldbrand auf dem Übungsgelände Dr. Manfred Zeh Die höchste Waldbrandstufe war angesagt. Ich Schaute aus dem Fenster und sah Rauch aus dem dicht bestandenen Wald aufsteigen. Sofort ging ich meiner Pflicht nach und arbeitete mich durch das dichte Unterholz und staunte nicht schlecht. Um ein gemütliches Feuerchen saßen die Waldarbeiter, die für den Wald im Übungsgelände zuständig waren. Sie bereiteten Pilze zum Verzehr vor und aßen sie mit Genuß. Sie boten mir auch eine Portion an und ich muß sagen, daß sie ausgezeichnet schmeckten. Zum Schluß boten sie mir zwei Körbe mit „Grünlingen“ an und löschten das Feuer meisterlich. Als ich mit den Pilzen nach Hause kam, war Empfang durch meine Frau kurz und bündig: „Diese Pilze sehen schon giftig aus, die kommen mir nicht auf unseren Herd, sondern gleich in den Mülleimer!“
“Halblinks - Kuschelgruppe,  nach rechts verlaufend ,500;- einzelner Rauch, Grünlinge”
Berichtet von Dieter Waldt ( viele Augenzeugen, Manfred Walther, Eberhard Bruntsch und noch mehr aus dem 17. haben dieses weitererzählt und für die Nachwelt wachgehalten.
Episoden und Geschichten
NVA - Interessengemeinschaft Halle/Saale
NVA - Interessengemeinschaft Halle/Saale
Blattschuss oder Plattschuss? Es war in der Zeit, als unsere Division im Vogtland an der Grenze zur CSSR lag. Zur Bewachung des Unterbringungsraumes des MSR-17 war eine Kompanie eingesetzt. Für die Posten waren Beobachtungsstellen ausgebaut, in dem die Wachposten lagen und ihr Beobachtungsfeld im Auge hatten. Im Beobachtungsabschnitt des einen Postens weidete ein Kuhherde. Mit der Zeit begann sich der Wachposten zu langweilen und machte mit seiner Kalaschnikow Zielübungen auf die markantesten Punkte seines Beobachtungsabschnittes, lud auch die Waffe ab und zu durch, entlud und sicherte die Waffe und wiederholte seine Zielübungen. Sich so mit der Waffe beschäftigend verging die Zeit. Als er nach einer Pause wieder mit seinen Zielübungen begann, hatte er eine Kuh, die dort friedlich graste, im Visier und drückte auf dem Abzug. Er hatte vergessen, daß er noch eine Patrone im Lauf hatte. Da brach ein Schuß und die Kuh fiel vollkommen geplättet um, ohne einen Laut von sich zu geben – ein sauberer Blattschuß also! Der Bauer beschwerte sich beim Rat des Kreises, weil er ein wertvolles Rind aus seinem Herdbuchbestand verloren hatte und der Militärstaatsanwalt musste sich mit diesem Vorkommnis beschäftigen. Der Soldat wurde zu diesem Vorkommnis befragt, warum und unter welchen Umständen er die Kuh erschossen habe. Er wollte seiner Spielerei mit der Waffe einen militärischen Anstrich geben und erklärte, daß er ein Geräusch vernommen und nach der Parole gefragt habe. Da er keine Antwort bekam, habe er geschossen.
© NVA-Interessengemeinschaft Halle/Saale