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© NVA-Interessengemeinschaft Halle/Saale
Neues aus und für die Kompaniebibliothek
Wenn wir den „Tag der Verteidiger des Vaterlandes“, den früheren „Tag der Sowjetarmee und
Seestreitkräfte“ gegenwärtig feiern und an die engen Waffenbrüderschaftsbeziehungen zurückdenken
dann gehört mittlerweile auch eine uneingeschränkte Sicht auf den ehemaligen Waffenbruder dazu.
Deshalb unsere Buchempfehlung -
Phalanx 2019 • 319 Seiten, 123 Fotos und Karten
„Vergessene Kriege der Roten Armee“
von Ralf Rudolph und Uwe Markus
Kaufpreis. € 21,40
Die Buchvorstellung erfolgte am 19. Februar 2019!
Die Rote Armee existierte vom 23. Februar 1918 bis Februar 1946, dann hieß sie Sowjetarmee. Das neue
Buch von Ralf Rudolph und Uwe Markus befasst sich im Wesentlichen mit den 28 Jahren, in denen aus
den Freiwilligenverbänden des Anfangs eine Armee geformt wurde, die den Zweiten Weltkrieg entschied.
Ob die Kriege, über die hier berichtet wird, »vergessen« sind, sei dahingestellt. Exakter wäre wohl: Kriege,
über die in der deutschsprachiger Literatur selten zu lesen ist. Das trifft z. B. auf die sowjetische
Intervention in Afghanistan 1929 oder die Besetzung des Nordiran zwischen 1941 und 1946 zu, nicht aber
auf den Spanischen Krieg. Neben der Darstellung solcher Feldzüge enthält der Band Informatives zur
inneren Entwicklung der Roten Armee, insbesondere biographische Skizzen hoher Offiziere
Eine Zäsur war die Terrorwelle stalinscher Prägung ab 1937 gegen das Offizierskorps der Roten Armee.
Diese wirkte sich verheerend auf die Kampfkraft der Truppen aus, was sich besonders im sog. Winterkrieg
gegen Finnland und im ersten Kriegsjahr nach dem Überfall der deutschen faschistischen Wehrmacht
zeigte.
Die Autoren bieten umfangreiches Zahlenmaterial, verzichten aber leider auf Quellenangaben.
Einem ausführlichen Abschnitt über die Bedeutung der Kavallerie, der bis zur berittenen Kremlwache der
Gegenwart geführt wird, folgen die Darstellung des polnisch-sowjetrussischen Krieges von 1919 und 1920
(»Abwehrfeldzug«) einschließlich der monströsen Geschichtsklitterung, die im heutigen Polen dazu üblich
ist, sowie eine Schilderung der Kooperation von Roter Armee und Reichswehr der Weimarer Republik. Die
wichtige Rolle, die Trotzki als Organisator der Roten Armee ab 1918 im Bürgerkrieg und gegen die
Intervention der Westalliierten spielte, wird im ersten Abschnitt ausführlich geschildert. Konflikte, die sich
zwischen ihm und anderen Kommandeuren wie Stalin, Woroschilow oder Budjonny ergaben, stellen die
Autoren stark in den Vordergrund und schließen von ihnen auf spätere Vorgänge bis hin zur Ermordung
Trotzkis.
Empfohlen durch Oberstleutnant a. D. Gerold Möller
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