NVA-Interessengemeinschaft Halle/Saale - Regionalgruppe „Hermann Vogt“
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Traditionsnamen – Revolutionäre Vorbilder (Teil-4)
Diesen verpflichtenden Traditionsnamen erhielt zum 01. März 1973 (also vor 50 Jahren) das AR 11. Aufgestellt zum 20. Oktober 1956 im Standort Weißenfels wurde dem Truppenteil am 05. Oktober 1959 die Truppenfahne verliehen. Im Zuge von Umstrukturierungen in der NVA und der 11. MSD erhielt das AR-11 1960 einen neuen Standort, in der Filmstadt Wolfen. Die Kaserne die in den Jahren 1934-1938 erbaut wurde, nach 1945
verschiedenen Nutzungen unterlag erhielt 1964 im Beisein des Chefs des MB III, Generalleutnant Ernst den Traditionsnamen „Hermann Fahlke Kaserne“. Hermann Fahlke (27.02.1889 - 07.07.1932), Vorsitzender der Ortsgruppe der KPD und Abgeordneter im Gemeinderat der Ortschaft Sandersdorf bei Wolfen unterstützte 1932 unzufriedene Erwerbslose, deren Unterstützungssatz im Zuge der „Brüningschen Notverordnungen“ gekürzt wurden und zog mit Ihnen vor das Gemeindeamt Sandersdorf. Dort wird Polizei eingesetzt, scharf geschossen und Hermann Fahlke wird tödlich getroffen. In den Manövern „Quartett“ 1963, Oktobersturm“ 1965 und „Moldau“ 1966 bewähren sich die Artilleristen und erhalten zum 01. März 1973, dem „Tag der Nationalen Volksarmee“ den ehrenvollen Namen „Wilhelm Koenen“ verliehen. Der Bruder von Bernard Koenen, geboren am 07. April 1886, seit frühester Jugend politisch aktiv, war vor allem journalistisch für sozialdemokratische Zeitungen aktiv, während der Novemberrevolution 1918 Kommissar des Bezirks-Arbeiter-und- Soldatenrates, wirkte, mittlerweile Mitglied der USPD für die Vereinigung mit der KPD und war ab 1929 Mitglied im ZK der KPD und politischer Sekretär der Bezirksleitung Halle-Merseburg. Er emigrierte 1933 über das Saargebiet nach Frankreich, dann in die CSR und 1938 nach Großbritannien. Nach seiner Rückkehr 1945 wurde er gemeinsam mit Otto Buchwitz Vorsitzender der SED in Sachsen und Mitglied im Zentralkomitee. Seine weitere politische Arbeit im sächsischen Landtag, im Präsidium des Deutschen Volksrates, dann Volkskammerabgeordneter und Mitglied im Präsidium der Nationalen Front der DDR. Er verstarb am 19. 10.1963. Diesem Traditionsnamen wird der Truppenteil bis zu seiner Auflösung 1990 in der politischen und Gefechtsausbildung immer gerecht. Er nimmt teil an den Manövern
„Waffenbrüderschaft 7ß0 und 80“, erhält 1975 Ein „Alexander-Matrossow-Ehrenbanner“ und wird mehrmals als „Bester Truppenteil“ durch den Minister für Nationale Verteidigung ausgezeichnet. Aus den Reihen des AR-11 gehen im November 1974 die neuaufgestellten Truppenteile, Geschoßwerferabteilung (GeWA-11) und Panzerjägerabteilung (PJA-11) hervor. Die PJA-11 wird 1975 in den Standort Halle, in die „Bernard-Koenen- Kaserne“ verlegt und sie wird am 24. Februar 1986 den verpflichtenden Traditionsnamen „Hermann Vogt“ verliehen bekommen. Oberstleutnant a. D. Gerold Möller