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NVA-Interessengemeinschaft Halle/Saale - Regionalgruppe „Hermann Vogt“
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Bewaffnet, doch ein Friedensheld Zum Tod von Dr. Ruth Fuchs Am 20. 09.2023 ist die Ausnahmeathletin im Alter von 76 Jahren im Jenaer Univerisätsklinikum gestorben. Der Speer war ihr Markenzeichen, eine gerechte und friedliche Welt ihr Lebensziel. „Sie war eine Kämpferin. Im Sport mit überzeugenden Leistungen. in der Politik mit leidenschaftlichem Einsatz für soziale Gerechtigkeit sowie der Belange der Menschen im Osten“, so heisst es im Nachruf ehemaliger politischer Kampfgefährten.
Personelles: Ruth Fuchs, geboren in Egeln bei Magdeburgwar die erste Frau, die einen Speer über 60 Meter geworfen hatte. Zum Ende ihrer Karriere, welche von zwischen 1967 und 1980 dauernde, scheiterte die weltbeste Speerwerferin mit dem sechsten und letzten Weltrekord um vier Zentimeter an der 70-Meter-Marke. "Schon damals hatte es mich kurz geärgert, dass vier Zentimeter an den 70 Meter fehlten. Insgesamt ist das eine wunderschöne Zeit gewesen. Auf meine Leistungen bin ich stolz", lies Ruth Fuchs ihre Sportkarriere Revue passieren. Sie studierte an der DHfK, wo 1984 als Dr. paed. abschloß. Von 1984 bis 1991 war siewissenschaftliche Assistentin an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena, von 1984 bis 1990 Vizepräsidentin des DVfL sowie Mitglied der Frauenkommission der IAAF. Sportliches: 1971 3.Platz Europameisterschaften Helsinki 1972 Olympiasiegerin München 1974 Europameisterin Rom 1976 Olympiasiegerin Montreal 1978 Europameisterin Prag 1980 8.Platz Olympische Spiele in Moskau Zwischen 1967 und 1980 insgesamt elfmal DDR-Meisterin. Sie war mehrfache Europacupsiegerin. Sie stellte sechs Weltrekorde auf, den letzten 1980 (69,96 m) Im Unterschied zu westdeutschen- und europäischen Sportlerinnen förderte sie ihr Leistungsvermögen mit Dopingmitteln, wofür sie sich natürlich im vereinten Deutschland einer jahrelangen Hatz ausgesetzt sah. Mit dem Eingeständnis oder gar der Solidarität westdeutscher Brüder und Schwestern brauchte sie nicht zu rechnen, die waren ja schon genetisch cleen.
Politisches Nein, in die Hall of Fame des (west) Deutschen Sports hat sie es nie geschafft. Nicht nur das hat sie mit Täve Schur gemeinsam. Sie, seit 1971 Mitglied der SED, hat ihrer Überzeugung nie abgeschworen, war März bis zum Oktober 1990 für die PDS Mitglied der Volkskammer. Nach der Vereinigung war sie Mitglied des Bundestages. Von 1991 bis 1992 war sie stellvertretende Vorsitzende des thüringischen Landesverbandes der PDS, seit März 1992 wieder Bundestagsabgeordnete. Von 2004 bis 2009 war sie Abgeordnete im Thüringer Landtag,
Liebe Ruth, gerne erinnern wir uns an die Zeit, als unsere Sportlerinnen und Sportler Zeichen setzten, dass es im Herzen Europas ein kleines Land gab, in dem das Alphabet mit F wie „Frieden“ begann. Wir werden Deine Unbestechlichkeit und Beharrlichkeit nicht vergessen. Mit großem Respekt verneigen wir uns mit einem letzten „Sport frei“