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NVA-Interessengemeinschaft Halle/Saale - Regionalgruppe „Hermann Vogt“
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Vor 175 Jahren. Ein Gespenst geht um in Europa – das Gespenst des Kommunismus
Mit dieser Feststellung beginnt das „Kommunistische Manifest“. Es wurde erstmals im Februar 1848 von Karl Marx und Friedrich Engels in London veröffentlicht. Aus dem „Bund der Gerechten“ 1837 in Paris gegründet, nunmehr „Bund der Kommunisten“ beauftragten die Mitglieder Marx und Engels im Jahre 1847 am Vorabend der sich abzeichnenden Revolutionen, vor allem in Frankreich und Deutschland ein politisches Programm zu erstellen. Das „Manifest der Kommunistischen Partei“, wie der Titel des schmalen Büchleins exakt lautete, enthielt die ersten wesentlichen Grundgedanken der späteren Theorie des Marxismus über den politischen Kampf der Arbeiterklasse gegen die kapitalistischen Verhältnisse. Das Kommunistische Manifest wurde in die meisten Sprachen der Welt übersetzt. Das Kommunistische Manifest begründete in seinen Kapiteln I bis IV eine Lehre, die die gesamte bisherige Geschichte der menschlichen Gesellschaft als eine Geschichte von Klassenkämpfen charakterisiert.
Durch die kommunistische Revolution werde die Diktatur des Proletariats errichtet, die der herrschenden Bourgeoisie ihre Produktionsmittel entreißt und sie dadurch entmachtet. Endziel sei die Errichtung des Kommunismus, einer klassenlosen Gesellschaft ohne Ausbeutung und ohne politische Gewaltausübung des Staates. Das Kommunistische Manifest endet mit dem Appell: „Proletarier aller Länder, vereinigt Euch!“ Damit wird die internationale Ausrichtung des Kampfs des Proletariats gegen die kapitalistischen Verhältnisse betont. Dahinter stand die Auffassung von Marx und Engels, dass nur der gemeinsame Kampf der Arbeiterklasse aller Länder letztlich von Erfolg gekrönt sein könne.
Das ursprüngliche Ziel der Kommunisten: eine durch und durch menschliche Gesellschaft ohne Unfreiheit und Unterdrückung. Auch im Zeitalter des globalisierten Kapitalismus ist das „Manifest der kommunistischen Partei“ keineswegs hoffnungslos veraltet - zumal im Text selbst schon angedeutet wird, dass der bürgerliche Kapitalismus auf den Weltmarkt ausgerichtet ist. Und die Sprachgewalt des inhaltsreichen Textes vermag auf den „nur“ 23 Seiten immer noch Leser in ihren Bann zu ziehen. Veröffentlicht erstmals am 21.02.1848 in London. Es wurde in einer kleinen Londoner Druckerei gedruckt, die dem deutschen Emigranten J.E. Burghard, einem Mitglied des Bundes der Kommunisten und des Bildungsverein für deutsche Arbeiter gehörte. Das Erscheinungsdatum fiel mit der Februarrevolution in Frankreich zusammen. Die ersten 1000 Exemplare trafen bereits im März 1848 in Paris und Deutschland ein. Danach wurden mehrere Nachauflagen gedruckt, es wurde in mehrere Sprachen übersetzt und war mit heutiger Lesart gleichsam der erste Bestseller und ist es bis zum heutigen Tag geblieben. Gewürdigt durch Oberstleutnant a. D. Gerold Möller