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NVA-Interessengemeinschaft Halle/Saale - Regionalgruppe „Hermann Vogt“
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Über das Ende in Stalingrad – Erinnerung! – Mahnung!
Dem Beitrag von Generalmajor a.D. S. Daum über die Kämpfe, über die Bedingungen und über das Ende großdeutscher Wahnvorstellungen und dem damit verbundenen Untergang der an der Schlacht beteiligten 6. Armee der Wehrmacht und der mit ihr kämpfenden Verbände der Satellitenstaaten ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen. Die Ausführungen beinhalten das Erinnern, das Gedenken und die Mahnung an nachfolgende Generationen. Über die Schlacht um Stalingrad sind über 200 Publikationen entstanden. Dazu zählt insbesondere die sowjetische Memoirenliteratur der ehemaligen Befehlshaber, wie z.B. Marschall Tschuikow. Dazu zählen auch die Erinnerungen und Mahnungen deutschsprachiger, insbesondere im damaligen ostdeutschen Raum lebende ehemals aktive Mitwirkende dieser mörderischen Schlacht um Stalingrad. Ich denke da an Wilhelm Adam „Der schwere Entschluss“, an Rudolf Petershagen „Gewissen in Aufruhr“, an Helmut Welz „Die Stadt, die sterben sollte“ und „Verratene Grenadiere“. Hervorzuheben ist die Publikation „Die Stalingrad Protokolle“ von Jochen Hellbeck, erschienen 2014 und zu der ich schon eine Rezession auf unserer Webseite veröffentlicht habe. Unter all diesen Publikationen ragt allerdings der Roman „Stalingrad“ von Theodor Plievier heraus, der schon mit seinem ersten Erscheinen 1946 in der damaligen Ostzone schonungslos das ganze mörderische Unternehmen „Barbarossa“ des faschistischen Deutschlands vor allem dem deutschen Leser vor Augen führte. Im sowjetischen Exil als Teil einer Trilogie mit den Büchern, Stalingrad, Moskau, Berlin, begonnen, ist es ein erschütterndes Dokument über Stalingrad und den Krieg als solchen. Er hatte die Gelegenheit und den Auftrag alle Berichte und Briefe aus dieser Zeit zu studieren. Unabhängig davon, dass der Autor, 1947 das Land
die spätere DDR und seine Stadt Weimar in Richtung Westzonen verließ, hat er mit diesem Buch seinen „Antimilitarismus“ und „Antifaschismus“ für nachfolgende Generationen deutlich herausgehoben. Bis 1948 gab es bereits 8 (acht) Auflagen. 1984 erschien in der DDR die 10. Auflage. Gerade dieses Buch sei der heutigen Generation empfohlen, denen Stalingrad (heute Wolgograd) nur noch eine Fußnote im Geschichtsbuch ist, die das Leiden und Sterben auf beiden Seiten der Front nicht nachempfinden können und vielleicht auch nicht wollen, die heutigen „Bellizisten“ die neugierig sind, wie ein Krieg ausgehen könnte. Oder frei nach Bertolt Brecht aus seinen Svendborger Gedichten: „Die Oberen sagen: Es geht in den Ruhm. Die Unteren sagen: Es geht ins Grab“. Nein, ein Krieg ist kein „Sturmangriff“ mit Hurra-geschrei, keine „Heldengeschichte“, kein „Frieden schaffen mit immer mehr Waffen“, er sollte „Abschreckung“ sein für alle Zeiten und er sollte alle Menschen unabhängig von der Parteizugehörigkeit vereinen die echten „Frieden“ wollen. Diese Meinung und diese Buchempfehlungen von Oberstleutnant a. D. Gerold Möller