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Folge 29
Am 1.März 2016 begehen wir den 60. Jahrestag der Gründung der Nationalen Volksarmee.  In Vorbereitung dieses  Höhepunktes wollen wir an dieser Stelle in loser Folge über die Entwicklung der NVA von ihren Anfängen als kasernierte  Volkspolizei hin zu einer gut ausgerüsteten, hervorragend ausgebildeten und stets gefechtsbereiten Koaltionsarmee  berichten. Dabei werden insbesondere Zeitzeugen und verdienstvolle Armeeangehörige mit eigenen Erlebnissen, Eindrücken   und Geschichten zu Wort kommen, deren politisches und militärisches Leben eng mit unserer 11. MSD verbunden war. 
Nach Beendigung meines Studiums an der Militärakademie „Friedrich Engels“ im Juli 1980, wurde ich in die  UA Operativ/AG Planung des Stabes der 11.MSD versetzt. Leiter dieser Arbeitsgruppe war Oberstleutnant  Udo Pleyl. Im Frühjahr 1981 hatte ich eine Regimentsübung für ein MSR auszuarbeiten. Das MSR-18  absolvierte diese Truppenübung  auf dem TÜP Nochten und erfüllte die gestellten Aufgaben vorbildlich. Der  K-11.MSD, Generalmajor Manfred Zeh, hatte gute bis sehr gute Laune. Er nahm mich nach der  Truppenübung in seinen UaZ mit zurück zum Stab der 11.MSD nach HALLE/S. Im UaZ saß ich hinter dem  Kommandeur, links von mir hatte sein Adjutant Oberfähnrich Nuetzel Platz genommen. Während der Fahrt  fragte mich Generalmajor Zeh: “.. nun Genosse Hartmann, wie gefällt es Ihnen in meinem Stab?“ – Antwort:  „Es gefällt mir gar nicht, Genosse Generalmajor“ . Der K-MSD: „ Was“, sagte er und drehte sich dabei nach  mir um, um mich anzusehen, „alle wollen in meinen Stab und Ihnen gefällt es nicht?“  Ich antwortete: „ Ich  bin doch nicht 3 Jahre nach Dresden gegangen, um hier bei Ihnen Radiergummi zu spielen“ (wie bereits  erwähnt- er hatte gute Laune) „Was wollen Sie dann“? fragte er. Recht unbefangen antwortete ich: “Ich  möchte bitte in die Truppe, und dort meine Aufgaben erfüllen.“ Darauf hörte ich nur: “Gut, Sie hören von  mir“.  So wurde ich am 01.08.1981 als Kommandeur des Aufklärungsbataillons-11 in Bad Frankenhausen  eingesetzt. Es war eine tolle Aufgabe, ohne Frage. Wenige Wochen vor der Inspektion, es muss Ende  August/Anfang September 1982 gewesen sein, erhielt ich in der Kulturellen Einrichtung des Stabes der  11.MSD (Klubhaus), den Grööööööööööööööösten Anschi ….. meiner gesamten Entwicklung, von  Generalmajor Manfred Zeh. Manchmal nannten wir ihn auch Papa Zeh, was sehr lieb gemeint war. Wir  hatten große Dienstbesprechung im Stab der Division. Daran nahm die gesamte Führung der 11.-MSD , GM  Manfred Zeh, Oberst Wolfgang Keller  StKSC, Oberst Günter Gnauck, StKLPA, OSL Volker Bednara  StKA,  Oberst Weiss  StKTA , Oberst Rudi Weger StKRD und  die Chefs und Leiter der Waffengattungen und  Dienste, sowie  die  Führungen aller Truppentele und Einheiten der 11.MSD teil. Nach der Meldung durch  den Stabschef Oberst Keller, rief Generalmajor Zeh, ohne den üblichen Gruß, „Guten Morgen, Genossen  Offiziere“, mich beim Namen und der Major Jürgen Hartmann  stand  blitzschnell auf und nahm Haltung an,  in Erwartung dessen, was da kommen sollte. Die nächsten 5 Minuten er-schienen mir wie eine Ewigkeit, in  denen er mich rundgemacht hatte, wie einen Buslenker. Ich war der mieseste Hund der Warschauer  Vertragsstaaten, (so fühlte ich mich tatsächlich). Warum? Unser AB-11 war mit den anderen  Aufklärungseinheiten im Feldlager des MB III. Alle Einheiten wurden in der Politischen und  Gefechtsausbildung überprüft  und ich hatte die Ergebnisse wahrheitsgetreu gemeldet; in der MKE die Note  5!!!   Das war der Anlass für den schlimmsten Ansch…….meiner…….wie schon geschrieben. Ich war so  richtig satt und habe mit Keinem mehr gesprochen. In der Pause kamen dann OSL Siegfried Kodlin, K-PR -  11 und OSL Günter Morgenstern, K-MSR-18 zu mir, um  mich zu trösten.  „Was soll ich da machen?“, fragte  ich. „Da musst Du eben lügen“, war die Antwort. „Ich will aber nicht lügen“, war meine Antwort.   I                                                          
Oberst a.D., Jürgen Hartmann 
Major Hartmann bei der Übernahme des AB-11,dabei der  Komandeur der 11. MSD, Oberst Manfred Zeh, genannt  “Papa Zeh”.