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9. November Schicksals - oder nur Ereignistage?
In der deutschen Geschichte sind der 9. November 1918, 1938 und 1989 schon historisch bedeutsame Ereignisse. Sind sie auch entscheidende Tage? Was macht sie so bedeutsam? Zuerst scheinen sie zufällig. Zufällig deshalb, weil Entwicklungen heranreiften und zum Ausbruch drängten. Ereignisse mit geschichtlicher Sprengkraft wurden sie durch die Taten der Menschen. 1918 - Eine revolutionäre Situation im Ergebnis des sinnlosen Völkermordens nach dem Ende des I. Weltkrieges und nach der verkündeten Abdankung des deutschen Kaisers; Die Ausrufung der Republik durch Philipp Scheidemann (SPD) und Karl Liebknecht (Spartakusbund)! Es entstand die Republik mit einer Verfassung, die nach ihrem Entstehungsort „Weimarer Republik“ benannt war und Steigbügelhalter des Faschismus wurde. 1989 - Das war Ausdruck des Aufbegehrens des Volkes der DDR nach Veränderung im politischen System und der zufällig?hingeworfenen Bemerkung eines Schabowski. Der Fall der Berliner Mauer und der Grenze zur BRD! 1918 und 1989 sind Ereignisse, die aus Entwicklungen entstanden an dessen Endpunkten die „OBEN“ nicht mehr konnten und die „UNTEN“ nicht mehr wollten. Ich vermeide allerdings bei letzterem Ereignis das sich zwar klangvoll nennende Ereignis „Friedliche Revolution“ in der absoluten Gewissheit, Revolutionen sind nie friedvoll. Allerdings verkenne ich nicht, dass dieses Aufbegehren des Volkes der DDR zu revolutionären, zu systemändernden Verhältnissen führte. Letztlich stülpte
sich das aufbegehrende Volk der DDR den Kapitalismus der BRD mit all seinen sozial-politischen Konsequenzen freiwillig über. Natürlich sind dadurch die schon 1945 durch alle beteiligten Siegermächte entstandenen Teilungen des deutschen Landes überwunden worden; es war für die deutsche Nation ein widernatürlicher Zustand und immer erklärtes Ziel der DDR und der BRD diese Teilung irgendwann zu überwinden. Allerdings hatten DDR und BRD dazu unterschiedliche Vorstellungen.
Keinesfalls wurde aber ein „Unrechtsstaat“ vom Volk beseitigt. Es war erklärtermaßen die „Diktatur des Proletariats“ und sich daraus ergebender Rechtsformen, die das soziale und politische Leben in der DDR bestimmten. Ungerechtigkeiten, nicht nur empfundene sind nicht zu leugnen. Auf Dauer war das „Volk der DDR“ 1989 nicht mehr bereit politischen Stillstand zu akzeptieren; keinesfalls wollte es den Staat DDR als solchen beseitigen. Nein, er sollte reformiert und nicht revolutionär verändert werden. Und doch entwickelte sich eine Situation, die den Menschen in der DDR von vielen sozialen und menschlichen Gemeinsamkeiten weg- und zum kapitalistischen anderen deutschen
Staat hinführte. 1938 - Das war nach der Ermordung des deutschen Botschafters in Paris durch einen Juden die Freigabe der Jagd für die Faschisten nach jahrelanger Hetze und Diskriminierung auf Juden in Deutschland; Die Reichspogromnacht! Eine Schande die bis heute und darüber hinaus andauert! Und Leugnern muss entschieden widersprochen werden und sie dürfen keine mediale Aufmerksamkeit erhalten. Oberstleutnant a. D. Gerold Möller
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