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Er war in den Kosmos verliebt! So beschrieb Waleri Bykowski seine Leidenschaft für den Raumflug. Nun ist der frühere sowjetische Kosmonaut mit 84 Jahren gestorben. Gedanken zum Ableben von Waleri Bykowski (verst. 27.03.2019) Waleri Bykowski hat in seiner Laufbahn als sowjetischer Kosmonaut mehr als 20 Tage im All verbracht, besonders bekannt wurde er für uns durch seinen gemeinsamen Flug mit DDR-Raumfahrer Sigmund Jähn. Knapp acht Tage blieben die beiden im Weltraum und umkreisten 125 Mal die Erde. Bei diesem Weltraumflug war er Kommandant des sowjetischen Raumschiffes "Sojus 31". Interessant: nachdem beide mit Sojus 31 gestartet waren, stiegen sie zum Rückflug in ein anderes Raumschiff, Sojus 29 um, eine Sensation für diese Pionierzeit. Übrigens nicht ohne ihre ergonometrisch geformten Sitze mitzunehmen. Diese wurden einfach umgeladen. Exakt verbrachte der gelernte Kampfpilot Bykowski 20 Tage, 17 h 28 min im All. Er gehörte zur 1.
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Kosmonautengruppe der Sowjetunion und absolvierte bereits mit Wostok 5 am 1. Juni 1963 seinen ersten Weltraumflug. Spektakulär wurde diese Reise durch die geglückte Annäherung (5 km) an das später gestartete Raumschiff Wostok 6. Kommandantin war keine geringere als die erste Frau im All, Valentina Tereschkowa, welche 1962 überhaupt erst zum Kosmonautenteam gestoßen war. Auch wenn es ihr einziger Weltraumflug bleiben, sollte, ist ihre Popularität bis heute ungebrochen. Bykowski erhielt viele Auszeichnungen für seine Verdienste. So wurde er mit dem Titel „Held der Sowjetunion“ geehrt, aber auch dem „Karl-Marx- Orden“ sowie dem Titel „Held der DDR“. Das Ausbildungszentrum "Juri Gagarin würdigte seine Verdienste. Der 84-Jährige habe zur ersten Generation sowjetischer Kosmonauten gehört, so wurde verlautbart. Bis heute ist Bykowski Rekordhalter. 1963 kreiste er 4 Tage, 23 Stunden und 6 Minuten allein um die Erde. Dies wurde bis heute nicht überboten, und immerhin war dies sein allererster Flug ins All überhaupt. Nach dem gemeinsamen Flug mit Siegmund Jähn beendete W. Bykowski in den 80er Jahren seine aktive Karriere. Er arbeitete zunächst weiter als Testingenieur, dann als Direktor des Hauses der sowjetischen Wissenschaften und Kultur in Berlin und er leitete das Gagarin-Zentrum in Moskau. Bis zuletzt verband ihn und Sigmund Jähn eine enge Freundschaft.
Der Tod von Waleri Bykowski fand große politische Beachtung Wladimir Putin würdigte ihn als "Menschen mit außergewöhnlichem Mut und Stärke." Mit seinem "hingebungsvollen Dienst" habe er Geschichte geschrieben. Auch Berlins Regierender Bürgermeister, Michael Müller (SPD), äußerte sich: "Berlin trauert um seinen Ehrenbürger und um einen mutigen Menschen, der zu den ersten gehört hat, die das Risiko und die Herausforderung auf sich genommen haben, die Tür in den Kosmos aufzustoßen." Uns ist er von vielen Besuchen in der DDR bekannt, u.a. trägt eine Hallenser Schule seinen Namen.
Alles Gute auf dem letzten Flug, lieber Freund und Kampfgefährte! wünscht Major der NVA, Thomas Engelhardt im Namen der Interessengemeinschaft Halle der NVA
Waleri Bykowski bei einer Autogrammstunde
Gemeinsam mit Sigmund Jähn nach der Landung mit Sojus 29
Das Mannschaftsteam von Sojus 31 v.l.n.r. V. Gorbatko, E. Köllner, W.Bykowski, S. Jähn