3. Stammtisch der Interessengemeinschaft 11. MSD am 26.04.2017
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Von Oberstleutnant a.D. Dipl. Phil Klaus Böhme
Am 26.04.2017 führte unsere Interessengemeinschaft 11.MSD den 3. Stammtisch in diesem. Daran nahmen insgesamt 23 Genossen teil. Davon 3 Frauen. Zu
Beginn unseres Stammtisches konnten wir unseren Mitkämpfer, OSL a.D. Erhard Sievert anlässlich seines 81. Geburtstages einen Blumenstrauß
überreichen. Als Redner konnten wir Generalmajor a.D. Peter Herrich gewinnen. Er war von 1986 bis 1990 Stellvertreter für internationale Arbeit des Stv.
Chef d. Hauptstabes für op. Fragen, MfNV und ab 1990 Chef Verw. Rüstungskontrolle und –Verifikation, Ministerium für Abrüstung und Verteidigung bis
02.10.1990.
Vielen Stabsoffizieren wird er aber auch noch aus seiner Dienstzeit von 1974 bis 1976 als Stellvertreter Stabschef u. Leiter Unterabteilung Operativ, in unserer
Division bekannt gewesen sein.
In seinem interessanten Vortrag schilderte er zuerst wie durch die DDR die Schlussakte von Helsinki konsequent umgesetzt wurde und in seinem
Verantwortungsbereich die erforderlichen Institutionen
und dazu gehörenden Dokumente geschaffen wurden. Dabei erläuterte er insbesondere wie die Forderungen aus der Stockholmer Konferenz für
vertrauensbildende Maßnahmen und Abrüstung vom 19.09.1986 in seinem Tätigkeitsbereich realisiert wurde. Für viele von uns brachten seine Ausführungen
eine Rückerinnerung an die Aktivitäten zur Stabilisierung des Friedens in Europa. So die Darstellung, dass das Dokument 16 NATO-Staaten, 7 Warschauer
Vertragsstaaten und 12 neutrale bzw. nicht paktgebundene einschloss, wie die Anwendungszone territorial begrenzt war und z.B. nicht das Territorium der USA
und Kanada einschloss.
Welche Anforderungen dabei in seinem Verantwortungsbereich zu bewältigen waren verdeutlichte
er mit einigen Zahlen. Es fanden 23 Manöverbeobachtungen auf dem Territorium der DDR statt, von der DDR wurden alle Einladungen zu
Manöverbeobachtungen wahrgenommen. Zusätzlich ergab sich aus der Umsetzung des INF-Vertrages zur Raketenabrüstung und der Begrenzung der
konventionellen Streitkräfte eine größere Anzahl von Offizieren als Inspekteure und Beobachter.
So waren z. B. 40 Inspektionen personell sicher zu
stellen. Auch die Tatsache, dass er sich verstärkt auf
diplomatischen Parkett bewegen musste, machten
die hohen Anforderungen in seinem
Verantwortungsbereich deutlich. Auch seine
Erläuterungen zum festgelegten Ablauf von
Manöverbeobachtungen und deren Sicherstellung
fanden ein großes Interesse. Die Tatsache, dass
Manöverbeobachtung auf Einladung durch das Land
auf dessen Territorium es stattfand und die
Verantwortung des Gastgeberlandes für die
Sicherheit, Versorgung und Unterbringung machten
die Anforderungen an seine Abteilung deutlich.
Zugleich gehörte die Auswertung der
Manöverbeobachtungen, z. B. das Versenden von
36 Noten an die Regierungen der Mitgliedsstaaten
und an die Abrüstungskonferenz in Wien sowie an
die internen Vorgesetzten zu den Aufgaben seines
Wirkungsbereiches. Auch seine Ausführungen zu den
Rechten der Beobachter bei Manövern und der
Inspekteure fand ein großes Interesse. Das kam
auch in der anschließenden Diskussion zum
Ausdruck und fand seine Krönung darin, dass sich
StOFä. Ekkehard Brand von Generalmajor a.D.
Peter Herrich ein Autogramm in das Buch
„Kontrollierte Feindschaft“ geben ließ, an dem dieser
mitgewirkt hatte. Mit einem Blumenstrauß und einer
CD von unserem 5. Traditionstreffen bedankten wir
uns bei Gen. Herrich.