Unser Stammtisch der Interessengemeinschaft 11. MSD am 24.01.2017
© NVA-Interessengemeinschaft Halle/Saale
Von Oberstleutnant a.D. Dipl. Phil Siegfried Kunze
Am 24. Januar 2017 haben wir unseren ersten Stammtisch in diesem Jahr in der
Gaststätte „Zum Schad“ durchgeführt. Daran nahmen 23 Kameraden teil.Aus
aktuellem Anlass haben wir erstmalig ein Thema in den Mittelpunkt unserer
Diskussion gestellt. „Droht uns ein neuer Krieg“? Zu dieser Problematik machte
freundlicherweise Generalmajor a. D. Sebald Daum einige Ausführungen mit
Lichtbildern.
Er führte aus: Jeder hat mitbekommen, dass zu Beginn dieses Jahres, Rundfunk,
Fernsehen und die Presseorgane darüber informierten, dass amerikanische Soldaten,
Panzer- und schwere Kfz-Technik in Bremerhafen von einem Frachtschiff ( 3 bis4
werden folgen) entladen, auf Straßen und auf Schienenwegen, auch durch das Land
Brandenburg, nach Polen und den baltischen Staaten verlegt wurden. Diese
amerikanische Panzer-brigade, aus Ford Canson (Colorado) umfasst etwa 4200
Solden, 250 Panzer, schwere Kfz-Technik mit Haubitzen, Kampf- und
Transporthubschraubern und weitere umfangreiche militärische Ausrüstungen. Sie
soll an künftigen NATO-Manövern teilnehmen, aber auch in diesen Ländern
stationiert werden. Damit reagierte der amerikanische Präsident Obama, angeblich
noch vor seinem Abgang auf die „Ängste und Sorgen, die sich die Menschen in Polen,
Lettland, Estland und Litauen nach dem Ukraine-Konflikt, auf die Bedrohung durch
Russland machen“. In seinen weiteren Ausführungen sagte Generalmajor Daum:
< nach dem Zerfall der Sowjetunion und Rückverlegung der Sowjettruppen (GSSD),
vom ehemaligen DDR-Territorium, hatte doch die NATO ihr „Feindbild“ verloren,
< damals wurde vereinbart, dass in Osteuropa keine NATO-Truppen stationiert
werden,
< warum wird in der Gegenwart durch diese Kräfte, die sattsam bekannte Lüge aus
dem „kalten Krieg“ von der Bedrohung aus dem Osten wieder aufgewärmt und
salonfähig gemacht?
< wenn in Polen und im Baltikum NATO-Truppen (Amerikaner, Engländer und
Deutsche etc. und ihre Kriegstechnik) stationiert werden, Deutsche Truppen mit
Panzern 150 Km vor Petersburg, kommen da nicht Erinnerungen an die Junitage des
Jahres 1941 und die Folgen mit vielen Millionen Toten in der Sowjetunion und Polen
hoch?
< haben diese Leute nichts aus der Vergangenheit gelernt?
Die Russen brauchen in dieser Zeit keinen Krieg. Natürlich werden sie die ständigen
Provokationen an ihren Westgrenzen sehr genau beobachten. Die Stationierung von
NATO-Truppen ist Osteuropa, die Aufrüstung in den NATO-Staaten und die ständige
Wieder-holung der Lüge „von der Bedrohung aus dem Osten“, zwingen Rußland
mehr Geld für die Verteidigung ihres Landes auszugeben. Rußland hat in den Jahren
2012 bis 2014 begonnen seine Land-Luft-und Seestreitkräfte völlig neu zu gestalten,
hat neue Kommandostrukturen und neue Teilstreitkräfte geschaffen und hat
begonnen alle Brigaden und Divisionen mit neuer, modernster Kampftechnik
auszurüsten. Dieser Prozess wird in nächsten Jahren weitergeführt. In der
anschließenden Diskussion sagten 14 Kameraden ihre Meinung, einige sprachen
mehrmals. Fazit: Die Osterweiterung der NATO und die Stationierung ihrer Streitkräfte
in Polen und im Baltikum, erhöht die Kriegsgefahr in Europa um ein Vielfaches.Fallt
diesen ewig Gestrigen in den Arm. Noch ist es nicht zu spät - aber FÜNF Minuten vor
ZWÖLF!!! Dieser Stammtisch ist Mahnung und Warnung zugleich! Zum Abschluss
des Stammtisches haben wir dem Genossen Daum mit einem Blumenstrauß
gedankt