NVA - Interessengemeinschaft Halle/Saale
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Georg Stöber – Vorbild und Namensgeber für das Fla-Raketen-Regiment -11 in Weißenfels
Georg Stöber wurde am 22. Mai 1899 in Weißenfels geboren und verstarb am 22. November 1957 in Weißenfels. Er war frühzeitig politisch interessiert und wurde 1919 Mitglied der USPD und im gleichen Jahr trat er in die KPD ein. Er entwickelte sich zu einem standhaften Kommunisten, beteiligte sich an antifaschistischen Aktionen und wurde 1933 von den Nazis in „Schutzhaft“ genommen. Nach seiner Freilassung erfüllte er Aufgaben in der Illegalität. Er wurde 1935 erneut inhaftiert und in einem sog. „Mitteldeutschen Hochverratsprozeß“ zu 5 Jahren Zuchthaus verurteilt. Nach 1945 gehörte er zu den Aktivisten der ersten Stunde, gründete den Antifa-Ausschuss in Weißenfels, wurde Vorsitzender der Stadtleitung der KPD, später Vorsitzender der Parteikontrollkommission der SED im Kreis Weißenfels. Im Jahr 1952 arbeitete er als Landrat, war 1953 bis 1957 Vorsitzender des Rates des Kreises Weißenfels und verstarb viel zu früh an den Folgen der durch die Haft verursachten Krankheit. Die Achtung und Anerkennung im Kreis Weißenfels und darüber hinaus machten ihn zu einem Vorbild für die junge Generation und folgerichtig auch für den Truppenteil Flak-Abteilung 11 der 1960 aus den Standort Halle kommend in Weißenfels in der „Thomas - Müntzer Kaserne“ gemeinsam mit dem MSR-18 stationiert wird. Am 07. Oktober 1960 wird der FA-11 noch im Standort Halle die Truppenfahne überreicht.
Im September 1966 nahm die FA-11 im verkürzten Bestand am Manöver „MOLDAU“ auf dem Boden der damaligen CSSR teil. Hier entwickelte sich „Waffenbrüderschaft“ zu einem Truppenteil der tschechoslowakischen Armee. Als sich 1968 in der CSSR eine politische Umbruchsituation ergab und die 11. MSD an der Grenze Stellung beziehen musste, wurde die bisherige „Waffenbrüderschaft“ der FA-11 durch die Flak-Einheit-Plzen aus der CSSR mit einem Schreiben vom 24.08.1968 aufgekündigt. Zum 07. Oktober 1972 wird der FA-11 durch den Stellvertreter des Chefs MB III und Chef Ausbildung, Generalmajor H. Handke der verpflichtende Ehrenname „Georg Stöber“ verliehen. Am 01. Mai 1973 erfolgt die Umbenennung der FA-11 in Flak-Regiment -11. Am 04.12.1979 erfolgt die erneute Umbenennung zum Fla-Raketen- Regiment -11 und zugleich der Abschluss der Umrüstung auf den modernen Fla-Raketenkomplex 9K12 KUB.Nur ein Jahr später, am 24.07.1980, erfolgt um 15.00 Uhr auf dem sowjetischen Staatspolygon Ashuluk in Kasachstan der erste erfolgreiche Start einer Fla-Rakete vom Typ 9K12 unter der Bezeichnung „LEITWERK -80“. Insgesamt 5-mal wurde das FRR 11 der 11. MSD auf dem sowjetischen Staatspolygon in Aschuluk im Gefechtsschießen geprüft. Am 21. April 1988 bereits mit einer Fla-Rakete 2 K 11 / OSA -AK (Krug). Immer wurden diese Gefechtsaufgaben erfüllt. Erarbeitet durch Oberstleutnant a. D. Gerold Möller