NVA - Interessengemeinschaft Halle/Saale
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© NVA-Interessengemeinschaft Halle/Saale - Regionalgruppe „Hermann Vogt“
NVA - Interessengemeinschaft Halle/Saale - Regionalgruppe „Hermann Vogt“
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Meine Dienstzeit bei der Volksmarine Stabsmatrose Harald Puff erinnert sich
Nach der Schließung der Grenzen zum 13. August 1961 rief am 18.08.1961 der Zentralrat der FDJ zum Aufgebot „Das Vaterland ruft. Schützt die sozialistische Republik!“ auf. Vermehrt meldeten sich FDJ-Mitglieder, die in FDJ-Regimenter erfasst und zentral ausgebildet wurden. Um allerdings einen kontinuierlichen Nachwuchs zu gewährleisten, wurde durch die Regierung der DDR zum 24. Januar 1962 ein Wehrpflichtgesetz verabschiedet. Ich, Harald Puff gehörte 1962/63 mit zu den Ersten die nach der Verabschiedung des Wehrpflichtgesetzes den Dienst antraten (mussten) und wurde in die Volksmarine einberufen. Ich habe mich für 3 Jahre Dienst verpflichtet. Unsere Grundausbildung erlebten wir in der Flottenschule Parow/Stralsund; dem „Grab meiner Jugend“, so wie es unsere damaligen Vorgänger der faschistischen Wehrmacht bezeichnet haben. Aber so weit war unser ideologisches Bewußtsein damals noch nicht das begreifen zu können. Allein die Ehrenwache an der Büste des Namensgebers des Objektes, Walter Steffens, traf bei schlechtem Wetter nicht immer auf Begeisterung der zur Wache abkommandierten. Nach der Grundausbildung begann die sechsmonatige Ausbildung zum Pionier- und Marinetaucher. Die Kommandierung in die 4. Flotille erfolgte nach
Warnemünde -Hohe Düne, heute ein NATO-Stützpunkt. Unvergessen die harte Zeit und unser Ausbilder Stabsobermeister Cichos, ein echtes „Frontschwein“. Er hatte seine Haut schon unter Hitler zu Markte getragen. Danach begann meine Dienstzeit unter Kapitänleutnant Brümmer in der „Selbständigen Hafenbautechnischen Kompanie (SHTK). Diese Bezeichnung war seit 1961 gebräuchlich. Unsere Aufgaben als SHTK waren hafenbautechnische Baumaßnahmen, Bergungs- und militärische Sperrmaßnahmen. Im neu zu bauenden Manöverhafen Darßer Ort/Prerow haben wir wie man heute sagt die Infrastruktur und die Anlegestellen (Pier) hergestellt. Die Indienststellung des Hafens erfolgte 1962. Dort lag für eine gewisse Zeit ein Teil der Schnellbootflotille der Volksmarine, die später aus strategischen Gründen verlegt wurde.
Damals war die Außenbekleidung Tse noch komplett aus Holz. Gleichzeitig hatte unsere Einheit die Zugangsstraße vom Ort Prerow bis zum Darßer Ort auch für unsere Urlauber und Zeltler vom FKK-Platz gebaut. Diese Maßnahme erfolgte in Abstimmung mit den örtlichen Organen zur Verbesserung der Versorgung der einheimischen Bevölkerung und Urlauber. Das war in etwa zu vergleichen mit der Zusammenarbeit zwischen den bewaffneten und örtliche Organen in den Grenzgebieten zur BRD. Abgesehen davon, dass es in Prerow auch noch eine Grenzkompanie (Grenzbrigade Küste) gab, die des Nachts das Wackeln der Strandkörbe kontrolliert hat. weiter ….