© NVA-Interessengemeinschaft Halle/Saale
NVA - Interessengemeinschaft Halle/Saale
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Als Offiziersschüler von der KVP zur NVA , und dort in die 11.MSD. Teil 1, erlebt von OSL a.D. Manfred Kamprad
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Besonders 1954, das 1.Jahr an der Offiziersschule A der KVP in Döbeln, war ein wirklich schweres "Lehrjahr". Strenge militärische Disziplin und Regel bestimmten das gesamte Leben , mit vielen ungewohnten Einschränkungen für einen ehemaligen Oberschüler. Bei guter Vorbereitung durch die GST-Ausbildung im Schieß- und Geländesport, sowie im vielseitigen Sportunterricht an der Oberschule in Meißen ,hatte ich die Voraussetzung den Anforderungen zu genügen. Die 3 Jahre Offiziers-Schul-Ausbildung, der Übergangs von der KVP zur NVA insgesamt,erlebte ich als ein schöpferisches Suchen des optimalen Weges, mit Fehlern und Korrekturen. Es galt abzuwägen, wie wir die Lehren vom Kampf der siegreichen Sowjetarmee übernehmen können. Es war aber auch aus die Erfahrungen von ehemaligen Angehörigen der Wehrmacht (die aktiv am Aufbau unserer bewaffneten Kräften mitwirkten, eine Teil der Ausbildungsoffiziere stellten) Schlussfolgerungen zu ziehen. So ein Beispiel war die Reglung/Erprobung, eine Kompanie (ein Lehrjahr-ca 80 Mann) nach sowjetischen Vorbild in einem großen Raum unterzubringen (Doppelstockbetten, nur einen Hocker, eine kleinen Nachtschrank für persönliche Sachen). Wir haben diese, für deutsch Gewohnheiten ungeeignete Unterbringung, nur einige Wochen aushalten müssen. Dann bezogen wir "normale "Gruppenunterkünfte ,mit Betten nebeneinander und Spinden. Auch bei der Vorbereitung der Militärparade in Berlin war Anpassung beim Marschtakt/Tempo an deutsche Normen notwendig. Es gab in der taktische Ausbildung Veränderungen ( z.B.: 200m "Hurra-Sturmangriff mit gefällten Bajonett" wurde zu gruppenweisen kurzen Sprüngen). Verbindliche Grundlage der Ausbildung waren und blieben aber immer die übersetzten Vorschriften der Sowjetarmee. Hohe physische Anforderungen, sportliche
Leistungen (neben Frühsport auch 3000 Meterlauf unmittelbar nach der Nachtruhe - also von 0 auf 100-, Sturmbahn, Geräteturnen in Uniform usw.) bedurfte einer körperlichen Umstellung, erforderte einen starken Willen. Eine physische Herausforderung war es auch, schwere Waffen wie den 82er Granatwerfer, das sMG (dabei auch die Lafette) und das DSchK-12,7 bei langen Märschen (bis zu 40 km) als Tragelast (bis 22Kg) neben der persönlichen Ausrüstung (Waffe, Rucksack, Schutzmaske usw.) mitzuführen. Das resultierte aus dem Fehlen von Transportfahrzeugen. Wir hatten in Döbeln nur einzelne LKW -PHÄNOMEN GRANIT-27 und H3A. Schwerpunkt war bei uns die taktische und "Kampfausbildung" (später: Gefechtsausbildung). Wir wurden an allen damals verfügbaren Waffen ausgebildet, in allen speziellen Funktionen eingesetzt (also K1 bis K4, Panzerfahrer und Kommandant, MG-Schütze Ladeschütze usw.) Wir durchliefen Leitungsbau (ohne Kabelwagen, auch durch die Mulde),Funkbetriebsdienst (hier haben wir uns als Funktrupp mit der FK1 -zwei große Tornister- auf dem Rücken uns mit Fahrrädern fortbewegt), Wir erhielten eine vielseitigen Pionierausbildung (mit realen Sprengungen), Schutz-und Sanitätsausbildung und auch die Politausbildung, besonders mit dem "Kurzen Abriss der Gesch. der KPdSU". Die Ausbildung am Panzer T-34/85 erfolgte in Plauen (1956 verlegten alle 3 A-Schulen dorthin, Plauen wurde Infanterie- Offizierschule I) im Objekt eines sowjetisch selbstständigen Pz.Rgt. (wir hatten dazu eine neutrale blaue Kombi anzuziehen, wir sollten nicht als KVP erkannt werden) . Im April bildete die Vorbereitung auf Militär-Paraden in Berlin den Ausbildungsschwerpunkt. Bei der Parade am 1.Mai 1955, wie die Sowjetarmee mit Schirmmütze und Karabiner, Bajonett aufgeklappt ("Gewehr zur Hand"),
Unsere Division