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NVA-Interessengemeinschaft Halle/Saale - Regionalgruppe „Hermann Vogt“
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1. September – Weltfriedenstag in Deutschland
Der 1. September gilt in Deutschland als Weltfriedenstag. Dieser Tag hat seine historische Ursache in Deutschland und somit eine besondere Funktion und Aufgabe: Nach dem Ersten Weltkrieg wurde zunächst der 1. August in Erinnerung an den Beginn des Krieges von Sozialdemokraten und Gewerkschaften zum Friedenstag erklärt. Am 1. September 1939 überfiel die deutsche Wehrmacht das Nachbarland Polen. Erstmals wurde in der Sowjetischen Besatzungszone am 1. September 1946 ein „Weltfriedenstag der Jugend“ begangen. Seit den 1950er Jahren wurde in der DDR der 1. September als Tag des Friedens begangen. In der Bundesrepublik wurde der 1. September im Jahre 1957 erstmals von Gewerkschaften und Friedensinitiativen als Antikriegstag begangen. Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat durch Beschluss vom 30. November 1981 den dritten Dienstag im September (den Tag der Eröffnung der Generalversammlung) als „International Day of Peace“ Internationaler Tag des Friedens benannt. Seit dem Jahre 2001 wird der „International Day of Peace“ von den Vereinten Nationen jeweils am 21. September als “annual day of non-violence and cease-fire” begangen. Er wird in Deutschland, besonders im Osten als Weltfriedenstag, in ganz Deutschland auch als Antikriegstag bezeichnet. Begonnen in den 50er Jahren mit Korea bis hin zu den imperialistischen Kriegsgängen vom I. und II. Irak- Krieg, über den Jugoslawien-Krieg zu Beginn der 90er Jahre, des zwanzigjährigen Kriegsdesasters in Afghanistan, die „Regime Change“- Militäroffensiven in Libyen und in Syrien, aber auch die
Militäroperationen in Somalia, Haiti, Liberia oder Mali, die Destabilisierungs- und Putsch-Versuche in Lateinamerika, bis hin zu den „unterhalb“ davon liegenden Militärinterventionen um ihre sub- oder regionalimperialistischen Ambitionen zahlreicher Regionalmächte wie Saudi-Arabien gegen den Jemen und der Türkei in Nordsyrien, ziehen durch die sog. Großmächte neue, potentiell menschheits-vernichtende Kriegswolken auf. Und bisher wurden die Wenigsten dafür zur Rechenschaft gezogen. Nun ist der Krieg Russlands gegen die Ukraine - eindeutig völkerverletzend - im europäischen Raum nach 1945 gefährlicher denn je. Im heutigen Kampf um die Neugestaltung der Welt, allen voran die USA und ihre willfährigen
Vasallen in der EU, und deren ausgerufener „Kampf der Systeme“ gegen die „systemischen Rivalen“ (China und Russland), birgt die latente Gefahr eines großen, eines möglicherweise III. Weltkrieges in sich. Auch wenn dieser die Menschheit in den verheerenden letzten Weltkrieg führen würde! Wie leicht seit geraumer Zeit in den Medien das Wort „Krieg“ verwandt wird, wie leicht es den Politikern in diesem Deutschland über die Lippen geht, wie schnell heute das Versprechen „Nie wieder Krieg von deutschen Boden“ vergessen werden soll, all das macht stutzig und erinnert an den Schriftsteller Erich Maria Remarque der seine Lebensweisheit in folgende Worte fasste: „Ich dachte immer, jeder Mensch sei gegen den Krieg, bis ich herausfand, dass es welche gibt, die dafür sind, besonders die, die nicht hingehen müssen.“ Ungeachtet einer machtvollen Friedensbewegung an diesem Tag soll und
muss eigentlich jeder Tag im Jahr ein Internationaler Friedenstag sein, denn diesen nur auf einen Tag zu beschränken hieße die restliche Zeit Waffen sprechen zu lassen und hieße mit immer weiteren Waffenlieferungen in Kriegsgebiete Elend, Leid und Tod in Kauf zu nehmen. 60 Millionen Tote im letzten, im II. Weltkrieg müssen genug sein. Das meint Oberstleutnant a. D. Gerold Möller